Fernlernen mit Yoga-Energie – So funktioniert's wirklich

Manchmal denke ich zurück an 2022, als wir plötzlich alle zu Hause sitzen mussten. Yoga per Bildschirm? Klingt erstmal seltsam. Aber ehrlich gesagt – nach ein paar Wochen hatte ich den Dreh raus. Und viele Teilnehmende berichten mir heute noch, dass sie sich zu Hause sogar konzentrierter fühlen als im Studio.

Fernlernen ist nicht perfekt. Es braucht Struktur, gute Gewohnheiten und einen Platz, wo du ungestört sein kannst. Aber wenn diese Dinge stimmen, kann es überraschend gut klappen. Hier sind ein paar Dinge, die ich selbst gelernt habe – und die dir helfen können, deine Praxis von zu Hause aus aufzubauen.

1

Einen festen Übungsplatz schaffen

Du brauchst keinen ganzen Raum. Eine Ecke im Wohnzimmer reicht völlig. Wichtig ist nur: Sie sollte aufgeräumt sein und nicht als Abstellfläche dienen. Ich habe meine Matte einfach dort liegen lassen – so musste ich sie nicht jedes Mal rausholen. Das hat den mentalen Widerstand deutlich verringert.

2

Zeitfenster bewusst wählen

Morgens vor der Arbeit funktioniert bei vielen am besten. Aber nicht bei allen. Ich kenne jemanden, der schwört auf seine Abendsessions um 21 Uhr. Probiere verschiedene Zeiten aus und bleib dann dabei. Dein Körper gewöhnt sich daran – irgendwann startet er automatisch runter, wenn die Zeit kommt.

3

Ablenkungen minimieren

Handy auf Flugmodus. Tür zu. Familie informieren. Klingt banal, aber genau das vergisst man oft. Ich habe mal versucht, während die Waschmaschine lief zu üben – keine gute Idee. Mein Kopf war die ganze Zeit beim Wäscheaufhängen statt beim Atmen.

4

Digitale Tools sinnvoll nutzen

Es gibt mittlerweile so viele Apps und Plattformen. Aber mehr ist nicht immer besser. Such dir ein oder zwei aus, die zu dir passen, und bleib dabei. Ich nutze hauptsächlich Zoom für Live-Sessions und ein einfaches Notizbuch für meine Reflexionen. Manchmal ist analog einfach angenehmer.

Dein Tagesablauf mit Yoga-Pausen

Es muss nicht jeden Tag eine Stunde sein. Kleine, regelmäßige Einheiten bringen oft mehr als sporadische Marathons. So könnte dein Tag aussehen – anpassbar an deinen eigenen Rhythmus.

07

Morgenroutine

15 Minuten Sonnengrüße oder sanfte Mobilisation. Manche schwören auf Meditation zuerst, andere brauchen erst Bewegung. Ich gehöre zur zweiten Gruppe – erst wenn mein Körper wach ist, kommt mein Kopf mit.

12

Mittagspause

Kurze Atemübung oder ein paar stehende Positionen. Besonders wenn du viel sitzt, hilft das enorm. Ich mache das oft direkt am Schreibtisch – ohne Matte, einfach im Stehen. Dauert fünf Minuten und macht den Nachmittag erträglicher.

18

Feierabend-Session

Die Haupteinheit des Tages. 30 bis 45 Minuten, je nachdem wie die Energie ist. Manchmal dynamisch, manchmal ruhig – hör auf deinen Körper. An manchen Tagen ist Yin Yoga genau richtig, an anderen brauchst du eher Power.

21

Abschluss

Kurze Entspannungsübung oder Yoga Nidra. Hilft beim Runterkommen und bereitet den Körper aufs Schlafen vor. Ich mache das meistens im Bett – und schlafe dabei oft ein, was völlig in Ordnung ist.

Yogamatte und Übungsplatz zu Hause

Was du wirklich brauchst (und was nicht)

Lass mich ehrlich sein: Du brauchst keine teure Ausstattung. Eine vernünftige Matte, bequeme Kleidung und ein ruhiger Platz – das wars. Ich sehe immer wieder Leute, die sich mit Zubehör vollstopfen, bevor sie überhaupt angefangen haben.

Ein Yogablock kann hilfreich sein, ja. Aber ein dickes Buch tut's am Anfang auch. Ein Gurt? Nimm einen Bademantelgürtel. Kissen? Die vom Sofa funktionieren prima. Kauf dir lieber nach ein paar Monaten das, was du wirklich vermisst, statt vorher alles anzuschaffen.

Und noch etwas: Eine stabile Internetverbindung ist wichtiger als das teuerste Yogaequipment. Wenn die Verbindung ständig abbricht, macht Fernlernen einfach keinen Spaß.

Was andere über Fernlernen sagen

Porträt eines Fernlern-Teilnehmers

Bernward

Ich war skeptisch, ob das online überhaupt funktioniert. Aber nach drei Monaten muss ich sagen – ich vermisse das Studio kaum noch. Die Flexibilität ist einfach unschlagbar. Ich kann um 6 Uhr morgens oder um 22 Uhr üben, ganz wie es in meinen Tag passt.

Porträt einer Fernlern-Teilnehmerin

Rike

Am Anfang habe ich mich komisch gefühlt, alleine vor dem Bildschirm zu üben. Mittlerweile genieße ich es sogar. Keine Anfahrt, kein Vergleich mit anderen im Raum. Nur ich und meine Matte. Das hat meine Praxis tatsächlich vertieft.